Immer wieder versuchen Frauen lange Zeit erfolglos, schwanger zu werden. Das kann an einer Gelbkörperschwäche liegen. Hier soll es um die Feststellung und Behandlung einer solchen gehen.
Was genau ist eine Gelbkörperschwäche?
Durch eine Gelbkörperschwäche, auch genannt Lutealinsuffizienz, bleibt oft ein Kinderwunsch unerfüllt. Die Gelbkörperschwäche gehört dabei zu den Funktionsstörungen der Eierstöcke, die in der Fachsprache Ovarialinsuffizenz heißen. Nach dem Eisprung bildet sich in einem der Eierstöcke der Gelbkörper, der dafür verantwortlich ist, Progesteron zu produzieren. Dieses ist eines der wichtigsten Sexualhormone der Frau. Eine Gelbkörperschwäche geht mit einem zu kleinen Gelbkörper und zu wenig Progesteron einher. Damit wird zu wenig Gebärmutterschleimhaut gebildet und ein Embryo kann sich nicht ausreichend einnisten, weshalb es häufig zu Fehlgeburten kommt. Trotz allem kann man schwanger werden.
Progesteron als Geschlechtshormon
Progesteron ist eines der wichtigsten weiblichen Geschlechtshormone. Es wird im Gelbkörper in einem Eierstock, im Mutterkuchen und ein wenig auch in der Nebennierenrinde gebildet. Es sorgt für die Einnistung der Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut und hilft bei der Aufrechterhaltung der Schwangerschaft. Es unterstützt die Entwicklung der Gebärmutterschleimhaut und verdichtet die Drüsen in der Brust zur Milchbildung. Es hilft zudem aktiv bei der Befruchtung der Eizellen durch die Spermien. Außerdem lagert Progesteron Wasser in das Gewebe ein und steigert dadurch das Gewicht kurz vor Beginn der Periode.
Symptome einer Gelbkörperschwäche
Die Symptome einer Gelbkörperschwäche zeigen sich bei jeder Frau anders. Die folgenden Symptome kommen allerdings häufig vor. Ein Progesteron Mangel verkürzt die zweite Zyklushälfte von 14 auf 12 Tage oder noch weniger. Diese Abweichung kann man durch einen Ovulationstest oder eine Temperaturkurve überwachen. Es kann auch zu Zwischenblutungen in der zweiten Zyklushälfte kommen. Progesteron sorgt dafür, dass die Basaltemperatur ansteigt. Mit einer Lutealinsuffizienz steigt diese langsamer an. Frühe Fehlgeburten können ebenfalls an einer Unterversorgung der Gebärmutter liegen, die durch einen Progesteron Mangel verursacht wird. Starke Schmerzen, Zysten oder Blasenschwäche können eine Gelbkörperschwäche andeuten.
Wenn man einen Verdacht auf eine Gelbkörperschwäche hat, ordnet der Arzt einen Bluttest oder einen Speicheltest in der zweiten Zyklushälfte an, um den Progesteron Spiegel zu messen. Ebenso kann die Basaltemperatur Anzeichen geben, was aber selbstverständlich weniger zuverlässig ist.
Normale Progesteronwerte
In der ersten Hälfte des Zyklus gibt es bis zu 1,4µg in einem Liter Blutserum. Nach dem Eisprung wächst es auf 3,34 bis 25,6µg in einem Liter an. In der Schwangerschaft steigt der Wert an. Zu Beginn gibt es 11,2 bis 90µg in einem Liter, am Ende können es zwischen 48,4 und 422,5µg in einem Liter sein.
Ursachen einer Gelbkörperschwäche
- Eine Lutealinsuffizenz kann unterschiedliche Gründe haben.
- Eine unzureichende Follikelreifung wie beim PCO-Syndrom kann eine Gelbkörperschwäche verursachen.
- Auch nach dem Absetzen der Pille oder in den Wechseljahren kann ein paar Monate der Hormonhaushalt aus den Fugen sein.
- Die Eierstöcke können auch durch Infektionen geschädigt werden oder durch Störungen der Nebenniere, der Schilddrüse, des Darms oder der Bauchspeicheldrüse.
Behandlung der Gelbkörperschwäche
Auch mit Gelbkörperschwäche kann man Kinder bekommen. Sie ist recht gut zu behandeln. Es gibt Präparate mit Östrogen oder Progesteroncremes, die den Mangel ausgleichen sollen.
Mönchspfeffer als Behandlung
In vielen Fällen soll man bei einer Lutealinsuffizienz Mönchspfeffer einnehmen. Das gab es schon in der Antike. Die Wirkstoffe helfen dabei dem Hormonhaushalt und bilden Progesteron, um die Fruchtbarkeit zu verbessern. Studien zu den Effekten von Mönchspfeffer hatten meist nur recht wenige Teilnehmerinnen. In der Regel zeigten die Studien am Ende, dass der Mönchspfeffer eine gute Ergänzung zu klassischen Therapien bilden oder sogar eine Alternative zu ihnen darstellen kann. Er hat allerdings auch Nebenwirkungen wie zum Beispiel Juckreiz, sexuelle Unlust, Durchfall oder psychische Probleme. Aus diesem Grund sollte man sich am besten vor der Einnahme von Mönchspfeffer ausgiebig informieren und mit einem Arzt absprechen.