Welche Nebenwirkungen hat Progesteron (Progesteron Nebenwirkungen)
Bevor man über einen Begriff wie „Nebenwirkungen“ diskutieren kann, muss dessen Definition zunächst geklärt sein: Nebenwirkungen einer dem Körper zugeführten Substanz sind nämlich sowohl positive, als auch negative Wirkungen. Als Nebenwirkung bezeichnet man alle Wirkungen, die mit der Gabe nicht in erster Linie beabsichtigt sind. Und man muss natürlich klären, von welcher Substanz ausgehend man welche Nebenwirkung beschreibt.
Bei Progesteron handelt es sich um ein eigentlich im menschlichen Körper selbst produziertes Sexualhormon. Spricht man über die Nebenwirkungen von Progesteron meint man jedoch in erster Linie ein Zuführen von Medikamenten, in denen Progesteron enthalten ist.
Wer sich nicht ganz klar ausdrückt, kann damit sogar auch die gestagenhaltigen Mittel meinen, die zum Beispiel in einer herkömmlichen Hormonerstatztherapie verwendet werden. Gestagene sind jedoch nicht wirklich Progesteron – aus kommerziellen Gründen haben die Pharmaproduzenten ein dem Progesteron „sehr ähnliches“ Hormon geschaffen – das Gestagen. Dieses hat weitaus mehr Nebenwirkungen, als das Progesteron, welches dem im Körper produzierten Hormon direkt nachempfunden wurde. Dieses nennt man häufig auch „natürliches Progesteron“, obwohl es über viele chemische Umwandlungsprozesse auch ein „produziertes“ und nicht ein „der Natur entnommenes“ Hormon ist.
Auch wichtig ist zu beachten, dass jedes Medikament oder Mittel, neben der helfenden Substanz – also dem „Wirkstoff“ – auch sogenannte „Trägersubstanzen“ enthält. Je nachdem ob es als Tablette, Creme oder zum Beispiel als Zäpfchen verabreicht wird, sind die Trägersubstanzen ganz verschiedene. Auch diese können jedoch Nebenwirkungen verursachen – zum Beispiel Allergien.
Auch der eigentliche Wirkstoff – in unserem Fall das Progesteron – kann, je nachdem wie es verabreicht wird beziehungsweise wo es verabreicht wird (über die Haut, den Verdauungstrakt, oral oder über die Schleimhäute…) vom Körper unterschiedlich intensiv aufgenommen werden – und daher unterschiedliche Wirkung und Nebenwirkung verursachen.
Wenn jemand also von einer beobachteten Wirkungsweise oder auch Nebenwirkungen eines Medikaments oder sonstigen Heilmittels spricht, muss man all das Vorgenannte ebenso kritisch betrachten.
Welche Unterschiedlichen Nebenwirkungen gibt es bei Progesteron?
Deshalb kommt es in den Berichten auf Blogs und sonstigen Foren häufig zu einer sehr unterschiedlichen Betrachtungsweise der Nebenwirkungen von Progesteron. Dort kann man einerseits Berichte erlesen, in denen behauptet wird, Progesteron habe überhaupt keine Nebenwirkungen (Progesteron Nebenwirkungen) – und andererseits wird von einer Vielzahl von Nebenwirkungen berichtet, die verschiedene progesteronhaltige Mittel ausgelöst haben sollen.
So wird zum Beispiel berichtet, dass es bei der Anwendung in der Scheide (gemeint sind hier wohl Zäpfchen) zu vermehrten Zwischenblutungen, zu Schmierblutungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, einer Berührungsempfindlichkeit der Brüste, sowie zu leichten Verdauungsbeschwerden kommen kann.
Bei der oralen Verabreichung von Progesteron wird gelegentlich darüber berichtet, das Schwindelgefühle, Müdigkeit und depressive Verstimmungen auftraten.
Progesteron ist jedoch quasi der „Gegenspieler“ zu den Östrogenen – Progesteron verdrängt dabei ein Zuviel an Östrogenen. Wenn der Körper jedoch selbst schon genügend Progesteron produziert, kann aus einem weiteren Zuführen natürlich ein Überangebot von Progesteron entstehen, und daraufhin ein Defizit (also ein Mangel) an Östrogenen.
Und bei der Verabreichung als Progesteron Creme oder Gel, bzw. der Verabreichung als Zäpfchen kam es laut manchen Berichten zu Haut oder Schleimhautreizungen. (Diese weisen gegebenenfalls auf eine Überempfindlichkeit auf den Trägerstoff hin – und nicht unbedingt auf eine Nebenwirkung auf das Progesteron als Wirkstoff).
Sehr wichtig erscheint in diesem Zusammenhang der Hinweis darauf, dass vor jeder Anwendung eines Präparates, das Progesteron enthält, auf jeden Fall ärztlicher Rat eingeholt werden sollte. Hierbei muss vor Einnahme oder Verabreichung eines hormonhaltigen Präparates die grundsätzliche hormonelle Situation zunächst abgeklärt werden. Ein Mediziner kann auch am besten über Wirkungsweise und Nebenwirkungen der einzelnen Präparate aufklären.