Progesteron ist wichtig für den Kinderwunsch

Progesteron ist ein weibliches Geschlechtshormon und spielt eine bedeutende Rolle für Frauen mit Kinderwunsch. Das Hormon bereitet die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Der Körper produziert Progesteron hauptsächlich in den Gelbkörpern während des Eisprungs. Gelbkörper sind die Epithel-Zellen oder Granulosa-Zellen, die nach dem Follikelsprung Lipide einlagern und sich zu den Zellen des Gelbkörpers entwickeln. Dies geschieht in der zweiten Phase des Menstruationszyklus. Während der Schwangerschaft ist es die Plazenta, die Progesteron produziert.

Mann und Frau

Bei beiden Geschlechtern synthetisieren die Nebennierenrinden aus Cholesterin ebenfalls das Hormon. Während der Schwangerschaft ist ein sehr hoher Progesteronwert zu verzeichnen; in den Wechseljahren nimmt der Wert stark ab. Der geringe Progesteronwert in den Wechseljahren führt zu den typischen Beschwerden. Viele Frauen klagen über Schlafstörungen, sind ständig gereizt und haben Stimmungsschwankungen. Weitere Merkmale bei einem niedrigen Wert sind Nervosität, vermehrte Wassereinlagerungen sowie Gewichtsprobleme, hauptsächlich im Bauchbereich. Hitzewallungen, Ängste und dermatologische Probleme begleiten die Wechseljahre. Im Extremfall führen die Symptome bis zu Depressionen und anderen, schwerwiegenden Erkrankungen.

Wirkung

Progesteron regelt in Verbindung mit Östrogen bei Frauen den Zyklus. Auch wenn das Hormon als weibliches Geschlechtshormon bekannt ist, haben auch Männer Progesteron. In den Hoden und der Nebennierenrinde produziert der männliche Körper Progesteron. Das Hormon ist ein wichtiger Faktor für die Spermien, deren Beweglichkeit und der Fähigkeit, die es ihnen das Eindringen in eine Eizelle und das Befruchten des Eies erlaubt.

Werte

Die Progesteronwerte bei Frauen unterliegen starken Schwankungen. Diese sind in der Regel vom Vorhandensein einer Schwangerschaft abhängig. Auch steigen in der zweiten Zyklushälfte die Werte an, während sie nach der Menstruation bis auf 0,3 Mikrogramm pro Liter Blut fallen. Während der Wechseljahre sinkt bei Frauen der Progesteronwert auf 0,2 Mikrogramm pro Liter. Dieser Wert entspricht dem Wert, der bei Männern als Normalwert gilt. Auch lässt die Produktion von Östrogen während der Wechseljahre nach; allerdings erst nachdem die Progesteronwerte sinken.

Progesteron als Arzneimittel

Um zu niedrige Progesteronwerte im Körper auszugleichen, gibt es das „natürliche Progesteron“. Das Arzneimittel ist ein Produkt der Pharmaindustrie, welche das Hormon chemisch herstellt. In der Regel sind Extrakte der Yams-Wurzel die Basis für das Präparat, das es in Form von Kapseln und Cremes gibt. Der Unterschied beider Formen ist die Konzentration, die bei Kapseln deutlich höher liegt. Allerdings sind Cremes verträglicher, da sie nicht mit dem Magen-Darm-Trakt in Berührung kommen. Besonders während der Wechseljahre hat das natürliche Progesteron einige Vorteile gegenüber den meist eingesetzten Gestagenen. Wo Vorteile sind, gibt es auch Nachteile. Progesteron baut der Körper sehr schnell ab, weshalb die Dosis zur Linderung der Beschwerden selten ausreicht.