Progesteron ist ein sehr wichtiges Gestagen

Progesteron ist ein sehr wichtiges Gestagen und gehört zu den Sexualhormonen. Das Hormon ist die Grundstruktur von Progestine der synthetischen Analoga von Gestagenen. Bei Analoga handelt es sich um chemische Verbindungen, die eine funktionelle oder strukturelle Ähnlichkeit haben. Progesteron befindet sich im Körper beider Geschlechter, wobei es im weiblichen Körper eine wesentliche Rolle spielt.

Progesteron bei Frauen

Gemeinsam mit Östrogen steuert Progesteron den weiblichen Zyklus. Die Produktion des Hormons findet im Eierstock statt, wobei das luteinisierende Hormon (LH) aus der Hirnanhangdrüse den Prozess aktiviert. Die Eihülle produziert nach dem Eisprung vermehrt Progesteron, um die Gebärmutterschleimhaut stärker zu durchbluten und um sich zu entfalten. Während dieser Phase steigt die Körpertemperatur an. Sobald sich eine Schwangerschaft einstellt, bleibt die Produktionsmenge konstant. Ab der zwölften Schwangerschaftswoche übernimmt die Plazenta den Herstellungsprozess. Kommt keine Schwangerschaft zustande, reduziert der Körper die Produktion von Progesteron, was letztendlich eine Menstruation auslöst.

Progesteron-Spiegel

Während der Wechseljahre fällt der Progesteron-Spiegel ab. Die Folge sind die für Wechseljahre typischen Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Gereiztheit. In dieser Zeit verabreichen Ärzte das sogenannte „natürliche“ Progesteron, bei dem es tatsächlich um ein chemisches Produkt handelt. Es dient dazu, die Beschwerden der Wechseljahre zu lindern. Das Hormon ist in Kapselform und in Cremes erhältlich. Frauen vertragen das Hormon als Creme besser, da Progesteron nicht in den Magen-Darm-Trakt gelangt und diesen belastet. Die Behandlung mit Progesteron während der Wechseljahre als Hormonersatztherapie gehört aktuell zu den Therapien, die in dieser Phase hilfreich ist.

Progesteron bei Männern

Bei Männern sind es die Nebennieren und die Leyding-Zwischenzellen in den Hoden, die Progesteron bilden. Das Hormon macht den Spermien „Beine“, damit sie leichter den Weg zur Eizelle finden und einfacher in die Zona eindringen.

Einfluss von Progesteron

Progesteron ist für den Stoffwechsel ein neurales Hormon. Es hat auch keinen negativen Einfluss auf die Entzündungs- und Gerinnungsparameter, die Blutfette und den Blutdruck. Einfluss dagegen nimmt Progesteron auf das Zentrale Nervensystem. Hier modelliert das Hormon mit seinen neuroaktiven Metaboliten einige Funktionen wie Reaktion auf Stress, Stimmung und das Verhalten bei Belohnungen.

Nebenwirkungen von Progesteron

Die externe Zufuhr von Progesteron schließt, abhängig von der Darreichungsform, Nebenwirkungen nicht aus. Tabletten oder Kapseln können Schwindel und Müdigkeit hervorrufen. Auch Völlegefühl und Bauchschmerzen treten in seltenen Fällen auf.  Die vaginale Anwendung ist ebenfalls nicht frei von Nebenwirkungen. Schmierblutungen, Spannungsgefühl in der Brust sowie Kopfschmerzen, Darmbeschwerden und Müdigkeit gehören zu Nebenwirkungen. Wer die vom Arzt empfohlene Dosis selbstständig erhöht, ist nicht gut beraten. Unregelmäßigkeiten beim Zyklus sowie eine ungewollte Gewichtszunahme sind die hauptsächlich genannten Nebenwirkungen.