Progesteron ist ein Steroidhormon, gehört zur Familie der Gelbkörperhormone und in die Gruppe der Sexualhormone. Das Hormon kommt bei beiden Geschlechtern vor. Es stellt neben Östrogen das wichtigste Sexualhormon im weiblichen Körper dar. Das Hormon produziert der Körper in geringen Mengen in der Nebennierenrinde. Ist die Frau schwanger, stellt der Mutterkuchen oder Plazenta Progesteron ebenfalls her. Bei Männern findet die Herstellung des Hormons in den Hoden sowie, wie auch bei Frauen, in den Nebennierenrinden statt.
Wirkung bei Frauen
Das Hormon aktiviert das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut und bereit dort alles für das Einbetten der Eizelle vor. Ist eine Eizelle befruchtet, verhindert Progesteron den weiteren Reifeprozess der Eizellen. Kam die Befruchtung der Eizelle zustande, ist Progesteron ein Garant für eine sichere Schwangerschaft. Dies ist hauptsächlich in den ersten Schwangerschaftswochen ein wichtiger Aspekt. Weiter ist das Hormon auch für die Vorbereitung der Milchsekretion bei den Brustdrüsen zuständig. Liegt keine Schwangerschaft vor, sinkt der Progesteronspiegel und löst die Menstruationsblutung aus. Damit gibt es dem Körper die Chance für eine weitere Schwangerschaft.
Progesteron begleitet die Frauen auch in den Wechseljahren, sinkt jedoch langsam ab. Die körperliche Umstellung während dieser Zeit bereitet einigen Frauen eine Vielzahl gesundheitlicher Probleme. Hitzewallungen, Schwankungen des Blutdrucks sind nur zwei von vielen Begleiterscheinungen während der Wechseljahre. Hinzu kommen Stimmungsschwankungen, die Auslöser für Depressionen sind. Viele dieser Beschwerden hängen mit dem Absinken des Progesteronspiegels zusammen.
Wirkung bei Männern
Eine andere Wirkung als Frauen hat Progesteron bei Männern. Hier ist es das Element, das viele Stoffwechselprozesse steuert. Im Gegensatz zur Frau spielt das Hormon beim Mann eine mehr untergeordnete Rolle. Allerdings nutzt der Körper des Mannes Progesteron für die Produktion des männlichen Sexualhormons Testosteron.
Symptome bei Progesteron-Mangel
Ein Mangel an Progesteron entsteht bei Frauen üblicherweise in den ersten Wechseljahren. Der Körper fährt die Produktion des Hormons kontinuierlich herunter, zu einem späteren Zeitpunkt geschieht dies ebenfalls mit Östrogen. Mit der reduzierten Produktion von Östrogen beginnt der Körper kurz vor der Menopause. Die Zeit zwischen der Reduzierung von Progesteron und Östrogen teilt sich in verschiedene Phasen auf. In der Zeit, in welcher der Körper die Progesteron-Produktion verringert, die von Östrogen aufrechterhält, kommt ein Progesteron-Mangel zustande. Dieser ist die Ursache für Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Hitzewallungen und Gewichtszunahme. Viele andere Symptome zeigen sich während dieser Zeit.
Progesteron-Mangel ausgleichen
Um den Progesteronspiegel wieder in „annehmbare“ Bahnen zu lenken, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Das Hormon ist in Tablettenform erhältlich, aber auch als Gel, Salbe und sogar als Pflaster. Die äußerliche Anwendung eignet sich in der schweren Zeit der Wechseljahre besser, das diese den Körper nicht belastet.