Progesteron – ein Schutz für die Nervenzellen?

 

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Nach den neuesten Erkenntnissen liegt die Vermutung nahe, dass die Nervenzellen des weiblichen Gehirns durch spezielle Elemente einen besseren Schutz haben als die des männlichen Gehirns. Auch regenerieren diese Elemente die Zellen bei Verletzungen wirksamer. Fakt ist, eine Frau wird psychisch in ihrem Leben stärker beansprucht als der Mann. Progesteron ist ein Schwangerschaftshormon mit besonderen Funktionen. Das Hormon koordiniert den inneren Teil der Gehirnmasse und die weißen Zellen und aktiviert sie zu Höchstleistungen. Im Gehirn wird Progesteron in Neurosteroide umgewandelt, welche die Aufgabe haben, die Psyche der Frau in ihren verschiedenen Phasen (Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre) zu verbessern.

Progesteron und seine Wirkungen

Im Gelbkörper des Eierstocks und im Mutterkuchen wird Progesteron hauptsächlich gebildet. Das Hormon gehört zu den wichtigsten im menschlichen Körper. Daher produziert der Körper es auch aus dem Cholesterin des Blutes. Der Progesteron-Spiegel ist üblicherweise in der zweiten Zyklushälfte sehr hoch. Ärzte haben beobachtet, dass Verletzungen im oder am Gehirn in dieser Phase schneller repariert werden.

Zahlreiche Studien wurden mit Progesteron gemacht. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass das Hormon auch den Kollagen-Abbau im Bindegewebe bändigen kann. Damit ist Progesteron auch für die Produktion von Anti-Aging Produkten wichtig. Daneben stimuliert das Hormon die Bildung der Knochen und bietet so einen Schutz vor Osteoporose. Bei Migräne und einem Reizdarm wirkt Progesteron beruhigend.

Progesteron als Navi für Spermien

Progesteron ist allgemein als Schwangerschaftshormon ein Begriff. Forscher fanden nun heraus, dass Progesteron ein Navigationssystem für Spermien ist. Die Wissenschaftler aus Bonn beschäftigten sich intensiver mit Progesteron. Das Hormon bildet einen Ionenkanal mit positiv geladenen Ionen aus Kalzium, sobald Spermien in der Vagina ankommen. Die Eizelle, die reif für eine Befruchtung ist, umhüllen Zellen, die Progesteron herstellen. Damit locken sie die Rezeptoren der Spermien an.

Es ist kein Zufall, wenn die Spermien die Eizelle punktgenau treffen. Bekannt war die Anziehungskraft von Progesteron, nicht aber der Ionenkanal. Benjamin Kaupp ist Leiter des Forschungsteams, das am Center of Advanced European Studies and Research (Ceasar) tätig ist. Er war, wie auch alle anderen, über die Entdeckung des Ionenkanals überrascht. Dieser Ionenkanal erhielt den Namen CatSper-Kanal.

Aktuell sind internationale Forschungsteams, bestehend aus Neurobiologen dabei festzustellen, wie sich der CatSper-Kanal zusammensetzt und welche Auswirkungen er hat. So konnte Polina Lishko und ihr Team aus dem US-Bundesstaat Kalifornien feststellen, wie man die Aktivität des Ionenkanals messen kann. Auch konnten sie belegen, dass die Spermien, die den Kanal aus unterschiedlichen Gründen verfehlen und dadurch ihr Ziel nicht finden, hyperaktiv werden.