Progesteronmangel

Was ist Progesteronmangel?

Progesteron ist eines der weiblichen Sexualhormone. Das Progesteron wird im deutschen Sprachgebrauch auch „Gelbkörperhormon“ genannt, weil es vom Gelbkörper im Eierstock gebildet wird. Zwar kommt dieses Sexualhormon auch im männlichen Körper vor – dort wird es im Hoden gebildet – allerdings nur in geringsten Mengen. Im Körper von Frauen reguliert Progesteron das Einnisten eines befruchteten Eis in der Gebärmutter und die Erhaltung einer Schwangerschaft.

Nach dem Eisprung verbleibt die Hülle des Ei-Follikels im Eierstock und bildet sich zum Gelbkörper um. Aus dem Gelbkörper wird dann das Progesteron gebildet. Diese Umwandlung wird vor allem durch das Hormon LH gesteuert, welches in der Hirnanhangdrüse produziert wird. Im weiteren Verlauf einer Schwangerschaft produziert die Plazenta große Mengen an Progesteron, um den Fortlauf der Schwangerschaft zu gewährleisten. Andererseits ist das Progesteron unter anderem ein Baummaterial für Östrogen und sogar für für Testosteron.

Aufgaben des Progesterons

Das Progesteron hat die Aufgabe, die Gebärmutter auf eine evenutelle Schwangerschaft vorzubereiten. Unter seinem Einfluss verdickt sich die Gebärmutterschleimhaut und speichert viel Blut in ihrem Gewebe.

Sollte bis etwa zwei Wochen nach dem Eisprung keine Befruchtung eines Eis erfolgt sein, lässt die Produktion von Progesteron wieder nach. Die Gebärmutterschleimhaut löst sich von der Gebärmutterwand und es kommt zur nächsten Periodenblutung.

Progesteronmangel

In den Wechseljahren wird die Produktion von Progesteron weniger. Die ersten Jahre der Wechseljahre stehen voll im Zeichen des schwindenden Progesterons. In dieser Phase ist Progesteron ist das erste Hormon, das weniger produziert wird.

Das Östrogen wird erst später weniger, kurz bevor die Menopause (= Zeit nach der letzten Blutung) endgültig beginnt. Deshalb sind die verschiedenen Phasen der Wechseljahre auch durch sehr unterschiedliche körperliche Erscheinungen geprägt. Dadurch, dass zuerst nur das Progesteron weniger wird, gleichzeitig das Östrogen jedoch weiter in vollem Maße produziert wird, kommt es zu einem relativen Östrogenüberschuss, welcher von den Ärzten auch als „Östrogendominanz“ bezeichnet wird.

Ein niedriger Progesteronspiegel verursacht unter anderem folgende Symptome:

  • Reizbarkeit
  • Ungeduld
  • Stimmungsschwankungen
  • Kopfschmerzen
  • Leichte Hitzewallungen
  • Müdigkeit
  • Schweißausbrüche
  • Geschwollene Brüste
  • Dicker Bauch
  • Haarausfall
  • Atemnot, Kurzatmigkeit
  • Gewichtszunahme
  • Schmerzen bei der Periode
  • Kürzere Menstruationszyklen
  • Stärkere oder schwächere Menstruation
  • Teilweise lange Blutungsdauer
  • Zwischenblutungen
  • Schmierblutungen

Progesteronmangel ist auch einer der häufigsten Gründe für einen unerfüllten Kinderwunsch. Mit einer Behandlung, die den Status an Progesteron verbessert, können viele Frauen dann doch schwanger werden.

Was tun gegen einen Progesteronmangel?

In letzter Zeit wird die Behandlung mit „Progesteron“ bevorzugt gegenüber der bisher gängigen Hormontherapie mit Östrogenen und Gestagenen (Gestagen ist der künstlich hergestellte Ersatz für Progesteron, mit diesem jedoch nicht identisch). Die Behandlung mit Progesteron erzeugt wesentlich weniger Nebenwirkungen.

Mit dem Progesteron soll der Progesteronmangel einerseits und die damit verbundene Östrogendominanz andererseits behandelt werden.

Anwendungsformen

Progesteronmittel können als Tabletten angewendet werden oder auch als Pflaster, Salben oder Gels.

Die äußerliche Anwendung gilt als besonders gut verträglich, weil dabei der Verdauungstrakt nicht belastet wird. Diese Art der Anwendung ist in Deutschland jedoch noch nicht gebräuchlich und auch noch nicht ausreichend untersucht.

In Deutschland sind Progesteronpräparate deshalb verschreibungspflichtig.

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